Die Institution des antiken griechischen Symposions wird in der bisherigen Forschung wie folgt charakterisiert: Es handle sich dabei um eine aristokratische Einrichtung, die ausschlie lich Mnnern vorbehalten war. Doch erlaubt dieses dominierende Deutungsmodell tatschlich, dem griechischen Trinkgelage epochenbergreifend gerecht zu werden? Um dies zu berprfen, bot es sich an, von den ersten Zeugnissen zum Symposion auszugehen. Gegenstand des Buches sind daher Text- und Bildzeugnisse des 8.-6. Jahrhunderts v.Chr. Dreh- und Angelpunkt war dabei der sogenannte "Nestorbecher" von der Insel Ischia, ein Trinkgef , dessen dreizeilige, poetisch geformte Inschrift als erstes Testimonium fr das spezifisch griechische Trinkgelage anzusehen ist. Ausgehend von diesem im ersten Kapitel behandelten Objekt und seinem kulturellen Kontext werden dann in den brigen drei Kapiteln, gerade auch in Bezug auf das Verhltnis zwischen Schriftgebrauch und Symposion, drei Problembereiche analysiert, mit dem Ergebnis, dass das frhgriechische Trinkgelage von vielerlei Mischungen bestimmt wird, die im Zeichen der Gottheiten Dionysos und Aphrodite stehen und Mnner wie freizgige Frauen betreffen, ohne dass diese Institution auf Aristokraten beschrnkt war.
Mischungen Beim Antiken Gelage: Reflexionen Des Frhgriechischen Symposions
Die Institution des antiken griechischen Symposions wird in der bisherigen Forschung wie folgt charakterisiert: Es handle sich dabei um eine aristokratische Einrichtung, die ausschlie lich Mnnern vorbehalten war. Doch erlaubt dieses dominierende Deutungsmodell tatschlich, dem griechischen Trinkgelage epochenbergreifend gerecht zu werden? Um dies zu berprfen, bot es sich an, von den ersten Zeugnissen zum Symposion auszugehen. Gegenstand des Buches sind daher Text- und Bildzeugnisse des 8.-6. Jahrhunderts v.Chr. Dreh- und Angelpunkt war dabei der sogenannte "Nestorbecher" von der Insel Ischia, ein Trinkgef , dessen dreizeilige, poetisch geformte Inschrift als erstes Testimonium fr das spezifisch griechische Trinkgelage anzusehen ist. Ausgehend von diesem im ersten Kapitel behandelten Objekt und seinem kulturellen Kontext werden dann in den brigen drei Kapiteln, gerade auch in Bezug auf das Verhltnis zwischen Schriftgebrauch und Symposion, drei Problembereiche analysiert, mit dem Ergebnis, dass das frhgriechische Trinkgelage von vielerlei Mischungen bestimmt wird, die im Zeichen der Gottheiten Dionysos und Aphrodite stehen und Mnner wie freizgige Frauen betreffen, ohne dass diese Institution auf Aristokraten beschrnkt war.