Aus dem Buch: "Wir haben bisher immer vom reinen Ich als dem sonst unbeschreiblichen qualittlosen Subjekt des Erlebens gesprochen. Wir haben bei verschiedenen Autoren - z. B. bei Lipps - die Auffassung gefunden, da dies Ich kein individuelles sei, sondern es erst werde im Gegensatz zum Du und Er.Was besagt diese Individualitt? Zunchst nur, da es es selbst ist und kein anderes. Diese Selbstheit ist erlebt und Fundament alles dessen, was mein ist. Zur Abhebung gegenber einem anderen kommt es natrlich erst, wenn ein anderes gegeben ist. Dieses ist von ihm zunchst nicht qualitativ unterschieden - da ja beide qualittlos sind -, sondern nur dadurch, da es eben ein anderes ist. Und diese Andersheit bekundet sich in der Art der Gegebenheit; es erweist sich als ein anderes als ich, indem es mir anders gegeben ist als ich: darum ist es Du; aber es erlebt sich so, wie ich mich erlebe, und darum ist das Du ein anderes Ich. So erfhrt das Ich keine Individualisierung, indem ihm ein anderes gegenbertritt, sondern seine Individualitt, oder, wie wir lieber sagen wollen, (weil wir die Bezeichnung Individualitt noch fr etwas anderes aufsparen mssen) seine Selbstheit kommt zur Abhebung gegenber der Andersheit des andern." Inhalt: - Das Wesen der Einfhlungsakte - Die Konstitution des psychophysischen Individuums - Einfhlung als Verstehen geistiger Personen - Edith Stein (1891-1942), war eine deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin.
Aus dem Buch: "Wir haben bisher immer vom reinen Ich als dem sonst unbeschreiblichen qualittlosen Subjekt des Erlebens gesprochen. Wir haben bei verschiedenen Autoren - z. B. bei Lipps - die Auffassung gefunden, da dies Ich kein individuelles sei, sondern es erst werde im Gegensatz zum Du und Er.Was besagt diese Individualitt? Zunchst nur, da es es selbst ist und kein anderes. Diese Selbstheit ist erlebt und Fundament alles dessen, was mein ist. Zur Abhebung gegenber einem anderen kommt es natrlich erst, wenn ein anderes gegeben ist. Dieses ist von ihm zunchst nicht qualitativ unterschieden - da ja beide qualittlos sind -, sondern nur dadurch, da es eben ein anderes ist. Und diese Andersheit bekundet sich in der Art der Gegebenheit; es erweist sich als ein anderes als ich, indem es mir anders gegeben ist als ich: darum ist es Du; aber es erlebt sich so, wie ich mich erlebe, und darum ist das Du ein anderes Ich. So erfhrt das Ich keine Individualisierung, indem ihm ein anderes gegenbertritt, sondern seine Individualitt, oder, wie wir lieber sagen wollen, (weil wir die Bezeichnung Individualitt noch fr etwas anderes aufsparen mssen) seine Selbstheit kommt zur Abhebung gegenber der Andersheit des andern." Inhalt: - Das Wesen der Einfhlungsakte - Die Konstitution des psychophysischen Individuums - Einfhlung als Verstehen geistiger Personen - Edith Stein (1891-1942), war eine deutsche Philosophin und Frauenrechtlerin.