DER AUSBRUCH DES UNHEIMLICHEN

Inzwischen ist der rasante Start von Martin Schulz fast vergessen. Doch für Angela Merkel wird er zur bleibenden Mahnung, beizeiten aufzuhören

So etwas hatte es in der deutschen Politik noch nie gegeben. Binnen zwei Wochen, Martin Schulz war kaum angetreten, legte die SPD in der Wählergunst zehn Punkte zu, sprang von Mitte Januar bis Anfang Februar von 21 auf 31 Prozent. Das neue Gesicht, authentisch anders wirkend, zog in der Kanzlerpräferenz gleich mit Angela Merkel, führte bei den Männern sogar mit sieben Punkten, im Osten mit sechs. Es roch nach Machtwechsel. So plötzlich wie rätselhaft. Irgendwie unheimlich. Merkels Leute waren perplex, schockiert. Dann begann der Abstieg. Er dauerte länger als der Aufstieg, doch er vollzog sich mit ebensolcher verstörender Unaufhaltsamkeit. Ende Juni war der gebeutelte Kandidat wieder da angekommen, wo er begonnen hatte. Schulz 30 Punkte hinter Merkel, seine SPD 16 hinter der Union. Das alte Spiel. Das neue war verloren.…

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stern (Digital) - 1 Issue, 37/2017

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