Heute habe ich zum ersten Mal eine Übersetzungssoftware über einen Text laufen lassen. Was da passierte, war ein reines Wunder. Mit einem Klick stand die englische Fassung – und es gab nichts zu korrigieren! Die Übersetzung war prägnant, idiomatisch und klar verständlich.
In den 1960er Jahren, als Computer erstmals von sich reden machten, hatte die Linguistik sich mit der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) zusammengetan, um Übersetzungsprogramme zu erstellen. Die Ergebnisse lieferten Stoff für endlose Erheiterungen. Jetzt ist hinter unserem Rücken ein unglaublicher technischer Sprung passiert, der den Beruf des Übersetzers (fast) überflüssig macht. Eigentlich Grund genug, um kräftig Beifall zu spenden. Die Menschheit hat eine riesige Hürde genommen und sich einen mythischen Traum erfüllt: Der Fluch von Babel ist überwunden! Globale Verständigung in Echtzeit ist möglich, sprachliche Barrieren gibt es nicht…
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stern (Digital) - 1 Issue, 02/2020