BAUMEISTER

NESTER Egal ob Amsel, Rotkehlchen oder Bussard: Die meisten Vögel hierzulande sind viele Wochen im Jahr – meist im Frühling – mit dem Nestbau beschäftigt. Sie transportieren unentwegt Zweige oder Grashalme, Mulch, Moos oder Lehm zur Baustelle. Und dann flechten sie – oder mauern oder klopfen. Denn die Vielfalt der Nestkonstruktionen ist enorm. So misst der in den Spitzen von Fichtenzweigen versteckte Bau des Sommergoldhähnchens, ein kunstvoll gewebtes Schälchen aus Moos und Flechten, nur wenige Zentimeter im Durchmesser. Der Haubentaucher dagegen fertigt im Ufergebüsch von Seen aus Ästchen, Schilfhalmen und Wasserpflanzen ein schwimmendes Nest, das sich nicht selten von seiner Verankerung löst und wie ein zerzaustes Floß dahintreibt. Der Bienenfresser klopft mit seinem Schnabel 1,50 Meter tiefe Röhren in Sandsteinwände. Der Kleiber mauert den Ausgang seiner mit Rindenstückchen gepolsterten Baumhöhle…