Vom Wert der Vögel

ich bin häufig abgelenkt, während ich schreibe. Auch jetzt schaue ich öfter mal auf, blicke über den Monitor hinweg durch das Fenster meines Arbeitszimmers, auf den Gehölzstreifen vor dem Haus: Blaumeisen turnen in den Fliederzweigen, ein Zaunkönig huscht durch das Unterholz, die Amsel scharrt im Laub, Spatzen halten einen Schwatz auf dem Zaun. Nichts Besonderes eigentlich, Alltagsvögel. Und doch, sie fesseln immer wieder den Blick, lenken ab, auf eine sanfte, freundliche, beiläufige Weise. Viele Menschen erliegen dieser heiteren Zerstreutheit, haben gern Vögel um sich; locken sie im Winter mit Futter, hängen Nistkästen im Garten auf. Vögel sind schön anzuschauen. Manchmal greife ich zum Fernglas, das auf den Büchern neben der Tastatur liegt, und bestaune diese Miniaturen der Natur: das plakative Schwarz-Orange des Gartenrotschwanzes, die feinen Gelb-Grau-Schwarz-Verläufe im Federkleid des Grünfinken.…