Müssen wir das Leben nehmen, wie es kommt?

Alle tun es, planen, organisieren, strukturieren. Das zeichnet uns Menschen aus. Und eigentlich können wir dem Gehirn nur applaudieren für das, was es da im präfrontalen Cortex alles zustande bringt: Weil wir Vorstellungskraft besitzen, können wir geniale Bauwerke schaffen und Parks anlegen. Kunstherzen entwickeln, Kriege führen – Innovationen und Revolutionen finden zunächst im Kopf statt. Dennoch kann alles anders kommen als gedacht: Vergebliche Mühen, gescheiterte Projekte und zerplatzte Träume waren immer schon Teil des Seins. „Der Mensch entwirft, und Zeus vollendet es anders!“, heißt es in Homers „Ilias“. Wie geht es uns heute mit diesem Gedanken? Wie gut können wir es wegstecken, dass der Zufall uns unsere schönen Pläne durchkreuzt und verdirbt? Viele Menschen, vor allem jene in den westlichen Kulturen, empfinden heute Planungssicherheit als Normalfall, ja, als Grundrecht –…