Jakob Wassermann (1873-1934) war ein deutsch-jdischer Schriftsteller. Er zhlte zu den produktivsten und populrsten Erzhlern seiner Zeit. Neben den Romanen schrieb Wassermann erfolgreiche Biographien (Christoph Columbus, 1929) und setzte seine Essayistik fort, in der er sich immer wieder auch mit der Existenzform des Juden in nichtjdischer Umgebung befasste (Mein Weg als Deutscher und Jude, 1921) - zuletzt noch in den 1933, dem Jahr seines Ausschlusses aus der Preu ischen Akademie der Knste, herausgekommenen Selbstbetrachtungen. Gleichzeitig mit der Bcherverbrennung 1933 in Deutschland wurden seine Bcher verboten, obwohl er bis dahin einer der meistgelesenen Autoren gewesen war. Das bedeutete fr ihn nicht nur den materiellen Ruin, sondern vor allem den Zusammenbruch seiner lebenslang gehegten Hoffnungen, durch sein Werk mithelfen zu knnen, eine Welt des Friedens ohne nationale Spannungen und ohne Rassenhass aufzubauen. Aus dem Buch: "Niemals kann auch ein deutscher Dichter, und nun gar ein Romandichter (den Begriff gibt es erst seit zwanzig Jahren, vordem haben die Professoren nicht gestattet, da man einen Romanschreiber Dichter nenne), im selben Sinn die Nation reprsentieren wie etwa Balzac Frankreich, Dickens England, Tolstoi Ru land reprsentiert hat. Der deutsche Epiker hngt in der Luft, er spielt im Dasein des Volkes keine Rolle, und zwingt er das Augenmerk und die Herzen dennoch zu sich, so sprt er zugleich einen sonderbaren ffentlichen Widerstand, eine ebenso sonderbare heimliche Abwehr, als ginge dies gegen den Ernst und die Wrde."
Jakob Wassermann (1873-1934) war ein deutsch-jdischer Schriftsteller. Er zhlte zu den produktivsten und populrsten Erzhlern seiner Zeit. Neben den Romanen schrieb Wassermann erfolgreiche Biographien (Christoph Columbus, 1929) und setzte seine Essayistik fort, in der er sich immer wieder auch mit der Existenzform des Juden in nichtjdischer Umgebung befasste (Mein Weg als Deutscher und Jude, 1921) - zuletzt noch in den 1933, dem Jahr seines Ausschlusses aus der Preu ischen Akademie der Knste, herausgekommenen Selbstbetrachtungen. Gleichzeitig mit der Bcherverbrennung 1933 in Deutschland wurden seine Bcher verboten, obwohl er bis dahin einer der meistgelesenen Autoren gewesen war. Das bedeutete fr ihn nicht nur den materiellen Ruin, sondern vor allem den Zusammenbruch seiner lebenslang gehegten Hoffnungen, durch sein Werk mithelfen zu knnen, eine Welt des Friedens ohne nationale Spannungen und ohne Rassenhass aufzubauen. Aus dem Buch: "Niemals kann auch ein deutscher Dichter, und nun gar ein Romandichter (den Begriff gibt es erst seit zwanzig Jahren, vordem haben die Professoren nicht gestattet, da man einen Romanschreiber Dichter nenne), im selben Sinn die Nation reprsentieren wie etwa Balzac Frankreich, Dickens England, Tolstoi Ru land reprsentiert hat. Der deutsche Epiker hngt in der Luft, er spielt im Dasein des Volkes keine Rolle, und zwingt er das Augenmerk und die Herzen dennoch zu sich, so sprt er zugleich einen sonderbaren ffentlichen Widerstand, eine ebenso sonderbare heimliche Abwehr, als ginge dies gegen den Ernst und die Wrde."