Moshe Chaim Luzzatto (Ra'Mhal) war ein italienischer Rabbiner, Kabbalist und Philosoph, der auch dramatische Werke und Literaturkritiken verfasste. Er verfgte ber ein fast fotografisches Gedchtnis und schrieb zahlreiche Werke, von denen einige zu Standards der Kabbala und der Ethik wurden. Er wurde des Sabbatismus verdchtigt, wurde aber von seinen Lehrern und Kollegen mit der Warnung entlastet, sich nicht mehr mit spekulativen kabbalistischen Schriften zu beschftigen. Gegen Ende seines Lebens zog er in das Land Israel.
Moshe Chaim Luzzatto wurde 1707 im jdischen Ghetto von Padua, Italien, geboren. Als Sohn von Jacob Vita und Diamente Luzzatto erhielt er eine klassische jdische und italienische Erziehung und zeigte schon sehr frh eine Vorliebe fr Literatur. Mglicherweise besuchte er die Universitt von Padua und gehrte dort mit Sicherheit zu einer Gruppe von Studenten, die dafr bekannt waren, sich mit Mystik und Alchemie zu beschftigen. Mit seinem enormen Wissen in religisen berlieferungen, Kunst und Wissenschaft wurde er schnell zur dominierenden Figur dieser Gruppe. Seine Schriften zeugen von der Beherrschung des Tanach, des Talmuds und der rabbinischen Kommentare und Kodizes des jdischen Rechts.
Als Luzzatto schlie lich Amsterdam erreichte, konnte er seine Kabbala-Studien relativ ungehindert fortsetzen. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Diamantenschleifer und schrieb weiter, weigerte sich aber, zu lehren. In dieser Zeit schrieb er sein Hauptwerk, die Mesillat Yesharim (1740), die im Wesentlichen eine ethische Abhandlung ist, aber auch gewisse mystische Untermauerungen aufweist. Das Buch stellt einen schrittweisen Prozess vor, durch den jeder Mensch den Hang zur Snde berwinden und schlie lich eine g-ttliche Eingebung hnlich der Prophetie erfahren kann. Ein weiteres bedeutendes Werk, Derech Hashem (Der Weg G-ttes), ist ein prgnantes Werk ber die Kerntheologie des Judentums. Die gleichen Konzepte werden in einem kleineren Buch mit dem Titel Maamar HaIkarim (die englische bersetzung dieses Buches ist jetzt im Internet unter dem Titel "Essay on Fundamentals" verfgbar) kurz errtert. Da'at Tevunot ("Das wissende Herz") fand ebenfalls in Amsterdam als fehlendes Bindeglied zwischen Rationalitt und Kabbala, als Dialog zwischen Intellekt und Seele, seine Existenz. Derech Tevunot ("Der Weg des Verstehens") hingegen stellt die Logik, die die talmudischen Debatten strukturiert, als Mittel zum Verstndnis der Welt vor.