Wie ein zäher, schwarzer Fluss zog sich der Trauerzug für den ermordeten General die Hauptstraße entlang. Die lange Brücke über die schlammigen Fluten des Karun, den größten Strom des Iran, war zum Bersten mit Menschen gefüllt, am anderen Ufer ging das Gedränge weiter. Eine Minute gleitet die Kamera über die Demonstranten; als das von einem Hubschrauber aus gedrehte Video abbricht, ist noch kein Ende in Sicht.
Die Aufnahmen stammen nicht aus Teheran oder Maschhad, den größten Städten des Iran. Und auch nicht aus Kerman, Qassem Soleimanis Heimatstadt im Osten des Landes, wo sie den getöteten Chef der Quds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden schon immer verehrten. Sondern aus Ahwaz, Verwaltungszentrum einer Provinz im Süden des Landes, die eigentlich als Hort des Widerstands gegen die Staatsführung gilt.
Noch vor Wochen gingen die Menschen…
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stern (Digital) - 1 Issue, 03/2020